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       Aus Liebe zum Collie            

Wie wirken Antiparasitika (Bravecto und Co) mit dem Wirkstoff Fluralaner 

Aufgrund von teils widersprüchlichen Aussagen von Tierärzten habe ich mich selbst mal intensiver mit diesem Thema befasst und bin auf interessante Dinge gestoßen, die ich hier nun gern mitteilen möchte!

Der Grund für die Recherche ist, das Welpen von uns nach der Gabe von Bravecto oder Simparica schwere neurologische Störungen hatten, bis hin zu Krampfanfällen, die bei 2 von ihnen so schwer waren, das sie erlöst werden mussten. 


Wie wirkt Bravecto bzw. der Wirkstoff Fluralaner? 

( Auszug aus der EMA https://www.ema.europa.eu/en/documents/overview/bravecto-epar-medicine-overview_de.pdf )

Der in Bravecto enthaltene Wirkstoff, Fluralaner, wirkt als „Ektoparasitikum“. Dies bedeutet, dass der Wirkstoff Parasiten wie Flöhe, Zecken und Milben, die auf oder in der Haut, im Fell oder in den Ohren von Tieren leben, abtötet. Um dem Wirkstoff ausgesetzt zu werden, müssen Parasiten an der Haut anheften und mit der Nahrungsaufnahme aus dem Blut des Hundes oder der Katze beginnen. Fluralaner tötet Flöhe, Zecken und Milben ab, die das Blut des Hundes oder der Katze aufgenommen haben, indem es auf deren Nervensystem einwirkt. Es blockiert die normale Bewegung von geladenen Chlorid-Teilchen (Ionen) in die und aus den Nervenzellen, insbesondere solcher, die mit GammaAminobuttersäure (GABA) und Glutamat, zwei Substanzen, welche Botschaften zwischen Nerven vermitteln (Neurotransmitter), in Zusammenhang stehen. Dadurch wird eine unkontrollierte Aktivität des Nervensystems und somit eine Lähmung und das Absterben der Parasiten bewirkt.

An dieser Stelle merken wir uns GABA und Glutamat! GABA hat eine hemmende Wirkung auf die Ionen, Glutamat eine Erregende. 

Nochmal in Kurzform:

Fluralaner löst eine unkontrollierte Aktivität des Nervensystems bei Flöhen und Zecken aus, wodurch sie absterben!


Nun ist es aber interessant, das genau GABA und Glutamat die 2 Substanzen im Gehirn unserer Hunde sind, die ebenfalls für einen Ausgleich im Gehirn sorgen, nämlich ist GABA der hemmende Part und Glutamat der Erregende. 

Antiepileptika zum Beispiel ( Phenoleptil ) welche bei Menschen und Hunden gleichermaßen angewendet werden, heftet sich an die GABA Rezeptoren, um die Gehirnaktivität zu hemmen und wieder Ruhe ins Chaos zu bringen. 


Wenn nun ein Hund Fluralaner in Form einer Tablette verabreicht bekommt, dann werden genau diese Rezeptoren angesteuert ( GABA und Glutamat ) um eine unkontrollierte Aktivität im Nervensystem von Flöhen und Zecken auszulösen, damit sie sterben. 

Kann es nun sein, das Fluralaner nicht nur im Nervensystem von Flöhen und Zecken eine unkontrollierte Aktivität auslöst, sondern auch im Hund, der Fluralaner nun im ganzen Körper hat, denn es verteilt sich über Magen und Darm in alle Zellen? Eine intakte Blut-Hirn-Schranke verhindert, das gefährliche Substanzen ins Gehirn gelangen, aber die Wirkweise von Fluralaner ist so ausgelegt, das es die Blut-Hirn-Schranke überwindet, um im Nervensystem (Gehirn) zu wirken. Was sagt uns also der gesunde Menschenverstand? 

Im Pharmakovigilanz ( file:///F:/Downloads_Dogs/DTBl_03_2015_Pharmakovigilanz%20(3).pdf ) unter dem Punkt Fazit steht z.B. dies:

Nahezu alle Präparate, mit Ausnahme des Lufenurons, nehmen Einfluss auf Neurotransmitter und damit auf die Signalweiterleitung im Bereich der Neuronen bei Parasiten. Das kann in Einzelfällen auch bei sehr sensiblen Wirttieren zu Reaktionen führen!


Ich lass das einfach mal so stehen und wirken!